Plakataktion

Plakataktion „ErLeben, wovon das Leben wirklich ‚abhängt‘

Durch verschiedene Kampagnen, insbesondere auch Plakataktionen, ist in den letzten Jahren versucht worden, die Öffentlichkeit für das Thema Suchtprävention zu sensibilisieren und dabei ein allgemeines Verständnis für die Ursachenvielfalt süchtigen Verhaltens zu schaffen. Bei all diesen Aktionen, die durchweg sehr ansprechend und aussagekräftig sind, fehlte uns jedoch der regionale Bezug. Mit den Aussagen der Plakat(Aktionen) konnte man sich identifizieren, nicht aber mit den abgebildeten Personen.

In einigen intensiven Gesprächen mit der Eschweger Werbeagentur ‚Kreißler Werbung und So‘ entwickelten wir dann die Kampagne mit dem Ziel, zusammen mit Jugendlichen aus Schulen des Werra-Meißner-Kreises ein Plakat zur Suchtprävention zu entwickeln.

plakat2  Es sollten Fotocollagen entstehen, die möglichst authentisch Alltags(er)Leben Jugendlicher abbilden.

Die Jugendlichen sollten

  • sich mit Fragen von Suchtentstehung und -ursachen auseinandersetzen
  • herausfinden und erfahren, welche ‚Schutzfaktoren‘ es vor Sucht gibt
  • diese in Fotos und jugendgemäße Slogans umsetzen

Die Plakate sollten provozieren, Fragen wecken und Menschen in der Region miteinander ins Gespräch bringen.

Ausschlaggebend war auch die Idee, die Fotos in einem professionellen Fotoatelier erstellen zu lassen und die Plakate selbst möglichst aufwendig und hochwertig zu gestalten.

Der werbetechnische Ansatz  (aus der Sicht von Kreißler Werbung und So).

plakat2Suchtvorbeugung zu bewerben ist ein sensibles Thema. Die vorhandenen Kampagnen in diesem Bereich sind unserer Meinung nach zu allgemein und anonym, die Zielgruppe werden nur teilweise angesprochen. Wir wollten eine Lösung finden, durch die sich die Jugendlichen in unserem Lebensraum vor Ort direkt angesprochen fühlen sollten. Es musste also ein neuer Weg gewählt werden, der Neugierde und Interesse weckt.
Als ortsansässige Werbeagentur war es unsere Aufgabe, eine innovative Kampagne zu kreieren, die im regionalen Bereich besonders die Jugendlichen anspricht und zum Nachdenken anregt.
Wir wollten durch gezielte Visualisierung einen persönlichen Bezug herstellen.
In Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Suchtprävention haben wir eine Kampagne für Schulen entwickelt. Die Suchtprävention sprach und arbeitete mit den Schülern der hiesigen Region im Unterricht über das Thema Sucht. Durch Aufklärungsgespräche wurden die Schüler motiviert, ungezwungener über das Thema Sucht zu reden.
Unsere Idee war es, eine Plakatserie in Multivision zu kreieren, in der sich die Schüler mit eigenen Ideen einbringen und wo sich die Jugendlichen vielleicht wieder finden. Nach dem Motto ,,Die kenn ich, ich bin eine von Euch…“ Durch spontan dargestellte Situationen wollten wir eine breite Masse ansprechen. So entstand die Serie ,,ErLeben, wovon das Leben wirklich abhängt“. Die Schüler haben sich im Unterricht auf das Fotoshooting vorbereitet. Sie haben selbst starke Themen entwickelt, die wir dann per Fotografie visualisiert haben. Es entstanden lustige Eyecatcher.
Auf den entstandenen Plakaten präsentieren sich Multivisionen in Wort und Bild – ein Spiegelbild der jugendlichen Denkweise.

plakat3Die Plakate wurden in allen Schulen und öffentlichen Gebäuden, in Geschäften, Jugendcafes etc. ausgehangen. Die Schüler haben sie stolz präsentiert. Es ist ja ihr Plakat. Das Ziel ist erreicht. Die Motivation lautet: ,,Sprecht uns an, wir sind einer von Euch, habt Mut!“ Die Poster hängen in ihren Zimmern. Freunde und Familie sehen sie. Das Thema ist somit überall präsent und vervielfältigt sich im Schneeballeffekt.

Die Schüler sind die Multiplikatoren. Vielen Jugendlichen fällt es leichter, durch die direkte Beziehung zu den Schülern, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Durch diese persönlichen Kontakte haben wir ein hohes Interesse bei der Zielgruppe geweckt und erreichen somit geringe Streuverluste.

Das Plakat ist provozierend, weckt Fragen und bringt die Menschen untereinander ins Gespräch. Die Jugendlichen sind in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und haben Mut zum ,,Nein zu Drogen“ sagen.

Dokumentation_plakataktion