Spielzeugfreier Kindergarten

Für einen begrenzten Zeitraum von drei Monaten soll, natürlich zusammen mit den Kindern und mit langer Vorbereitungszeit, das Spielzeug entfernt werden, um Kindern die Möglichkeit und Chance zu geben, sich mit sich selbst auseinander zusetzen, mit ihren Stärken und ihren Schwächen. Aber nicht nur das vorgefertigte Spielzeug soll entfernt werden, sondern alle Materialien, wie z.B. Papier und Stifte, so dass letztendlich nur noch das Mobiliar vorhanden ist.

Das Projekt ist nicht gegen Spielzeug

Es gibt viel sinnvolles Spielzeug und dies ist auch notwendig für die kindliche Entwicklung. Im Projekt soll für einen begrenzten Zeitraum ein neuer Spielraum, ein neuer Erfahrungsraum geschaffen werden, in dem Kinder ihre eigenen Fähigkeiten, ihren eigenen Rhythmus, ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten erkennen können. Durch die temporäre Entfernung des Spielzeugs erhalten so die Kinder die Chance sich stärker auf Gruppenprozesse einzulassen, verschiedene Positionen in der Gruppe zu erproben und sich in anderen Rollen zu versuchen.

Neue Rolle der ErzieherInnen

Neben der Herausnahme des Materials ist ein zweiter wichtiger Bestandteil des Projektes die neue Aufgabe und Rolle der Erzieherinnen. Statt Spiel- oder andere Themenangebote durchzuführen, statt vorschnelle Lösungen anzubieten, wechseln sie in eine beobachtende Rolle, weg von der „Animation“ hin zu einer interessierten Beobachterin. Die Erzieherinnen werden unterstützende Partnerinnen und Begleiterinnen der Kinder.

Elternarbeit

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die intensive Elternarbeit. Eltern müssen vor Projektbeginn, während und nach dem Projekt grundlegende Informationen und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch erhalten. Vor der Durchführung sollte eine weitgehende Zustimmung zum Projekt bei den Eltern vorhanden sein. Auch die Großeltern können einbezogen werden, indem sie einen Nachmittag mit ihren Kindern in den Kindergarten eingeladen werden, um von ihren Spielen in ihrer Kindheit zu erzählen.

Projektbegleitung

Das Konzept sieht weiterhin eine externe Projektbegleitung zur Unterstützung in der Elternarbeit und zur Praxisreflexion und – dokumentation vor.

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