Kobolde machen selbstbewusst – Augsburger Puppenkiste zu Gast in Eschwege

Wenn Kita-Kinder starke Persönlichkeiten sind, wenn sie ein gesundes Selbstbewusstsein haben und sich in andere einfühlen können, dann ist das schon die „halbe Miete“ für eine positive weitere Entwicklung. Denn aus starken Kindern werden starke Jugendliche und aus starken Jugendlichen werden starke Erwachsene. Insbesondere das Risiko späterer Alkohol- oder Nikotinprobleme sinkt deutlich, ebenso die Lust auf und an Gewalt. Damit Eltern und Kitas mit dieser Herausforderung nicht alleine da stehen, werden sie von der AOK Hessen, der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS), dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und den hessischen Fachstellen für Suchtprävention ganz konkret unterstützt. Und dabei helfen Freudibold, Heulibold, Bibberbold und Zornibold. Die Kobolde sind Hauptdarsteller der Stücks „Paula und die Kistenkobolde“. Es ist ein wichtiges Element des vielfach bewährten Präventionsprogramms Papilio und wurde von der Augsburger Puppenkiste im Eschweger E-Werk aufgeführt. Schirmherr von Papilio in Hessen ist Sozialminister Stefan Grüttner.

Auch Spielzeug braucht mal Ferien

Papilio richtet sich an Kinder im Kindergartenalter, vermindert – wissenschaftlich nachgewiesen – erste Verhaltensauffälligkeiten und stärkt ganz konkret sozial-emotionale Kompetenzen. Das Stück rund um Paula und ihre kleinen Koboldfreunde ist jedoch nur ein Teil von Papilio. Im täglichen Kita-Alltag kommen noch viele weitere Maßnahmen hinzu. Ganz besonders beliebt ist dabei der „Spielzeug-macht-Ferien-Tag“. Durch ihn sollen die Beziehungen der Kinder untereinander ausgebaut sowie ihre Kreativität gestärkt werden. Das gilt auch für das „Meins-deinsdeins-unser-Spiel“, bei denen die Kinder selbst erdachte Regeln untereinander vereinbaren und auch auf deren Einhaltung achten.

70 Erzieherinnen zertifiziert

Harald Nolte von der Fachstelle für Suchtprävention begrüßt besonders den ganzheitlichen Ansatz des Programms: „Es geht nicht alleine um kindorientierte Maßnahmen, sondern auch um das Erziehungsverhalten der Kita-Mitarbeiterinnen. Selbst die Eltern werden aktiv mit einbezogen. Und: Papilio wird ständig weiterentwickelt, das finde ich richtig stark.“ Das Programm wird im Landkreis seit 2006 umgesetzt, insgesamt sind bereits 70 Erzieherinnen und 5 Einrichtungen zertifiziert. Aber dabei soll es nicht bleiben: „Zwei weitere Kitas sind in Ausbildung mit insgesamt 14 Erzieherinnen. Eine Einrichtung davon wird zertifiziert. Auch in den Folgejahren werden weitere Fortbildungen angeboten“, so Karin Falk, Papilio-Trainerin.