Wer Hilfe SUCHT kann zu uns kommen

Der bundesweite Aktionstag Suchtberatung am 10. November 2022 steht in diesem Jahr unter dem Motto

„Wir sind für alle da … noch“

Im Unterschied zur Hilfe für psychische erkrankte Menschen ist die Suchthilfe nicht als Pflichtaufgabe in den Kommunen stabil verankert und in der Regel unterfinanziert. Daher stellen steigende Kosten bei stetig wachsenden Aufgabenbereichen die ambulante Suchthilfe vor existentiellen Herausforderungen. Gleichzeitig ist bundesweit ein hoher Bedarf an Suchtberatung festzustellen, der im Bereich exzessiver Mediennutzung, Cannabiskonsum und Glücksspiel noch weiter steigt.

Dass es diesen Bedarf im Werra-Meißner-Kreis gibt, zeigen die Zahlen des aktuellen Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas sehr deutlich: Danach sind die Diagnosen zum Alkohol- und Drogenmissbrauch im Vergleich zum Bundesdurchschnitt um 60% höher – das sind ca. 30 von 1.000 Menschen (bundesweit 19 von 1.000 Menschen). Hessenweit ist der Werra-Meißner-Kreis mit großen Abstand zu den anderen Landkreisen Spitzenreiter.

Was viele nicht wissen: Suchtberatung kann schon bei anfänglichen Zweifeln, Unsicherheiten und Schamgefühlen im Zusammenhang mit dem Konsum eine Unterstützung sein und gegen eine Abhängigkeitsentwicklung steuern. Oftmals sind es die Angehörigen, die aufgrund von Überforderung und Hilflosigkeit den Weg in die Beratung suchen. Diese möchten wir, als Fachstelle für Suchthilfe und Prävention, ermutigen, unser Beratungsangebot für sich zu nutzen.

Beratung, Begleitung und Behandlung sind die drei Pfeiler unserer Arbeit. Beratung entlastetund schafft Sicherheiten, Begleitung bei wichtigen Schritten und Hürden ist essentiell für ein positives Selbsterleben und stärkt die Handlungskompetenz. Die ambulante Behandlung bietet die Möglichkeit, sich therapeutisch mit dem Konsum auseinanderzusetzen und möglichst langfristig das Leben ohne Suchtmittel zu gestalten. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen uns Mitarbeitenden und den Ratsuchenden bildet die Basis unserer Arbeit.

Als Fachstelle für ambulante Suchthilfe, mit Außenstellen in Witzenhausen und Hessisch Lichtenau, sind wir der Ansprechpartner im Kreis. Wer den Weg zu uns sucht, braucht lediglich einen Termin. Es ist keine Überweisung oder ähnliches notwendig. Unsere Beratung ist immer schweigepflichtgebunden und kostenfrei!

Frühzeitig stattfindende Suchtberatung entlastet nicht nur die Betroffenen, sondern das gesamte (Hilfe-)System.

Hendrik Blusch vor dem Eingang der Beratungsstelle